über zehn jahre lang durchlief ich die schule der klassischen klaviermusik. mein absoluter lieblingskomponist war beethoven. daneben gehörten bach und rachmaninoff zu meinen bevorzugten komponisten. zeitweilig versuchte ich mich auch im orgel- und ukulelenspiel... das kircheninstrument gab ich der fehlenden übungsmöglichkeiten sehr rasch auf; das kleine zupfinstrument begleitete mich längere zeit auf reisen und in die ferien, weil es so handlich war. wirklich begeistern konnte ich mich jedoch für beide nicht.

als sich mir die gelegenheit bot, in einer jazz-combo mitzuspielen, hätte ich sachkundigen beistand gebraucht. diese unterstützung bekam ich weder von meinem damaligen klavierlehrer noch von meinen eltern. - bald drehte ich der musik völlig den rücken zu und gab schliesslich mein Tasteninstrument gar weg.

vergessen konnte ich meinen jahrelangen, klingenden begleiter nicht ... von zeit zu zeit besuchte ich musikgeschäfte, um mich nach einem neuen gefährten umzusehen. mit dem klang der modernen modelle konnte ich mich nicht befreunden. - durch einen glücklichen zufall erfuhr ich, dass ein freund ein klavier geerbt hatte, das er mangels interesse, darauf zu spielen, als "bar" benutzte. nach einem augenschein und einer klangprobe wusste ich: das war "mein" klavier. - heute steht es bei mir, und ich lasse mich - wenn immer ich dazu zeit finde - mit grosser begeisterung in klavierjazz unterrichten ... neben blues und boogies spiele ich am allerliebsten ragtime.