Samstag, 28. Juni 2008

Seit einem Jahr schon freute ich mich auf den 4. Polycour und übte auch mächtig darauf hin, um auf der Erfolgsleiter möglichst höher zu steigen ... doch alles sollte anders kommen. Zwar wartete Petrus wiederum mit prächtigem Hochsommerwetter auf und - wohl speziell für meine Frau ;-))) - mit annähernd 30 Grad Wärme, und die Beteiligung war grossartig, aber mit Franzens unerschöpflichem Einfallsreichtum hatte ich natürlich nicht gerechnet!

Hoffnungsvoll begann das Ganze: Nach Abgabe der "Startlizenz" bei Dodo, meiner Trainerin, warf ich dieser noch einen vielversprechenden Blick zu, denn Aufgabe 1 war ganz mein Ding, und ich legte einen makellosen BH 1-Hochsprung ins Gras. Als "Meine" dann aber danach "voran" sagte und mit der Hand Richtung Rasenplatz wies, der vollgespickt mit Stangen, Fähnchen und anderen Utensilien war, wusste ich vorerst überhaupt nicht, was zu tun war. Litt Monique etwa gar schon unter der Hitze, dass sie die französische Sprache verloren hatte? Dank Zeichensprache begriff ich endlich und schritt anschliessend an der Seite meiner Chefin unangeleint und wacker eine "Achterbahn" ab. Was mich bei Posten 4 erwartete, konnte ich kaum glauben: Zu oberst auf der Rampe musste ich mich hinsetzen, und was tat nun Franz, waaaaaas??? Er zückte Zahnbürste und -paste, und meine Zweibeinerin begann doch tatsächlich an meinen Zähnen rum zu fummeln. Zu meinem Erstaunen schmeckte das Zeug auch noch nach Salami, ohne dass eine solche zu entdecken war. Um einem Leckerbissen nachzuträumen blieb gar keine Zeit: runter von der Rampe, und freies Abliegen war angesagt. Meine Frau hatte alleine eine Schätzaufgabe zu lösen, etwas wozu sie völlig unfähig ist. Weshalb sie 30 statt 99 Fünfräppler in einem Gefäss vermutete, wissen die Götter... Mit diesem Fauxpas waren meine Aussichten auf eine gute Rangierung dahin! Ich selber sollte jedoch ebenfalls noch zum Misserfolg beitragen: Plötzlich roch es unverkennbar nach Cervelas. Tatsächlich träumte ich diesmal nicht: Da hielt doch Franz eine solche Wurst in der Hand, schmiss sie vor meinen Augen in einen mit Wasser gefüllten Eimer ... und schon hechtete ich los, um sie vor dem Ertrinken zu erretten. Geschafft!!! Wie "zufrieden" knackte sie zwischen meinen Zähnen, während mein Boss andauernd "apporte" schrie und die Hände verwarf. Da sollte einer drauskommen ... Dieser Franz Michel scheint jedenfalls Hunde wirklich zu verstehen und zu wissen, was sie mögen! Bevor ich über vier unterschiedliche Bodenbeläge - darunter ein ekelhaft quirliges Federbrett, das ich vorsichtshalber ausser acht liess - gehen sollte, gings durch einen Tunnel, über zwei Sprünge und zu zweit slalomwärts zum finalen "Gehen an der Leine" ...

Erbarmungslos brannte unterdessen die Sonne auf meinen dicken Pelz, und ich war froh, am Schatten das Geleistete überdenken und auf die Rangverkündigung warten zu können. Trotz lediglich einem 16. Rang erhielt ich einen tollen Spiel-Seil-Knoten und viele, viele Liebkosungen. Da ich das Cervelas-Apportieren anscheinend missverstanden habe, hoffe ich, dass ich darin nun so lange geschult werde, bis es vielleicht??? eines Tages klappen wird. Es lebe der Polycour ... !!! ... und wers nicht glaubt, klickt auf diese Worte und schaut sich die Fotos an...